Stell Dir vor, Du hättest eine innere Festplatte, auf der alle Ereignisse, Gefühle und Prägungen, welche Du in Deinem Leben erfahren hast, gespeichert sind.

Kleiner Einblick in meine Festplatte
Ich bin gerade im letzten Drittel meiner Detailhandelsausbildung und es geht mir nicht gut.
Wieso geht es mir nicht gut? Ich weiss es nicht und auch die Ärzte können es mir nicht sagen. 
Also mache ich alles so wie gewohnt.
Ich gehe zur Arbeit, zur Berufsschule, lerne und gebe mir Mühe, es gut zu machen.
Nach einer Weile heisst es ich hätte das "Pfeiffersche Drüsenfieber". 
Eine Krankheit, die man am Anfang mit Medikamente behandeln kann. Bei mir wäre es aber schon zu spät; das Einzige was man machen könne, ist abwarten, bis es besser wird.
Nach der ganzen Zeit, in der ich mich nicht gut gefühlt habe, aber nicht wusste, was mit mir los ist, hatte ich auf etwas gehofft, das mir helfen würde. Stattdessen kam dann auch noch eine Depression dazu. 
Eine Diagnose ändert viel und doch irgendwie auch nichts.
Ich bekomme nun Hilfe und darf zu einem Psychiater. "Ohh Gott, was denken nun die andern über mich." 
Eigentlich auch egal, wie so vieles in letzter Zeit.
Wenn ich ehrlich bin, mache ich eh nur noch so viel, wie halt von mir erwartet wird. 
Ausbildung irgendwie beenden, lächeln, auch wenn mir nicht zum Lachen ist, essen nur weil es die andern auch tun, aufstehen und an die Sonne gehen, obwohl ich die Wärme nicht spüre.
Eigentlich spüre ich auch sonst nichts, ausser, dass mir alles zu laut, zu hektisch, einfach zu viel ist.
Das Einzige, was ich möchte, ist schlafen, die Augen zu machen und alles vergessen.

Wie sagt man so schön: die Zeit heilt alle Wunden.
Ich denke, es ist vor allem die Zeit, die man sich für sich selbst nimmt, die die Wunden zum heilen bringt. 
Jetzt nach all der Zeit und dem achtsamen Begegnen mit mir selbst, bin ich sogar dankbar für diesen Abschnitt meines Lebens. 

Nun bin ich soweit, um allen, die sich alleine fühlen mit ihrem Problem, eine Begleiterin zu sein.
Eine Begleiterin, die versteht, die hinsieht und hinhört.

Vielen Dank an all diejenigen, die mir auf ihre Art eine wertvolle Begleitung auf meinem Weg waren oder sind.